Veröffentlicht am 13. Juni 2015 um 15:00 von Christian Rakow
Christian Lehnert bei seiner Lesung aus „Windzüge“
Christian Lehnert ist Lyriker – und evangelischer Pfarrer. Bei „Ihr aber glaubet“ ist er der Mann, der „eine andere Temperatur“, „eine andere Sprache“ in die Konferenz einbringen soll, wie Kurator Dirk Pilz sagt. Zum Ausklang des zweiten Tages liest Lehnert heute aus seinem neuen Gedichtband „Windzüge“. Vorab eines der Gedichte der Lesung, mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp-Verlages: (mehr …)
Veröffentlicht am 13. Juni 2015 um 13:09 von Eva Kelley
Wolfram Eilenberger ist Experte für Kultur- und Moralphilosophie und auf der Konferenz als Moderator auf mehreren Podien aktiv. Er weiß, wie man komplexe Sachverhalte allgemeinverständlich aufbereitet. Als Chefredakteur des „Philosophie Magazins“ beschäftigt er sich aus philosophischer Sicht mit den alltäglichen Fragen des Lebens. Er selbst bezeichnet sich als „Journosophen.“ Jemand, der einen Übergang schafft, zwischen der journalistischen und der akademischen Welt. Eva Kelley hat sich mit Wolfram Eilenberger über den Sinn der Philosophie, ihrer Funktion in der Gesellschaft und Fußball unterhalten. (mehr …)
Veröffentlicht am 13. Juni 2015 um 10:47 von Claudia Reinhard
Impressionen vom Eröffnungsabend. Nach einem unterhaltsamen Vortrag von Tomáš Sedláček und rauschhafter Kontrabassflötenmusik haben die Konferenz-Teilnehmer sich Gesprächen und Alltagsdrogen gewidmet:
Veröffentlicht am 13. Juni 2015 um 0:08 von Sarah Pepin
Fast schon Theater: „Wachstum als ökonomische Performance“ beim Campus
Freitagmittag, 13 Uhr. Neben dem Schauspiel Köln steht ein stickiger Blech-Container. Ein junger Mann, das weiße Hemd vorne aus der Hose raushängend, tritt vor das Publikum. Er ist der Solodarsteller im theatralen Beitrag „Wachstum als ökonomische Performance” zum Campus von „Ihr aber glaubet“. Später wird er im schicken Anzug dastehen. Eine Wandlung vom lockeren VWL-Studenten zum normierten Volkswirtschaftler.
Florian Rommel von der Cusanus Hochschule
Warum ist die Wirtschaft so, wie sie ist? So monokulturell, mathematisch? Davon handelt diese Performance. Der Held dieser Bühnenerzählung wird schon früh in seinem VWL-Studium mit dem Einführungswerk von Mankiw, der „Bibel“ der Ökonomen, wie es heißt, traktiert. Die „Bibel“ lehrt Modelle, nicht Weltwissen. Je mehr sich der Student dem herrschenden Diskurs anpasst, umso adretter und biederer sein Look. Das Hemd ist mittlerweile in der Hose, die Krawatte hat er auch an. Sein Diskurs verändert sich, der Duktus wird steifer. Der Mann fängt an über Nutzen-Maximierung und Individualisierung zu reden. Er filmt sich dabei. Bald verschwindet er ganz im Film – als Abziehbild eines konformen Ökonomen. Im Final tritt sein altes Ich dem TV-Bild gegenüber, um das Gedankenvakuum zu durchbrechen und die Kritik am Standarddiskurs der Ökonomie ins Publikumsgespräch zu überführen. (mehr …)
Veröffentlicht am 12. Juni 2015 um 23:59 von Julika Bickel
Die Audio-Collage „Der Lebenswert“ eröffnete den Campus
von links: Waldemar Rompczyk, Myriam Kaskel und Sebastian Stützer
Sind Sie austauschbar? Könnten Sie sich vorstellen, in einem anderen System zu leben? Denken Sie, dass dieses Wirtschaftswachstumsding ewig so weitergeht? Was macht das Leben lebenswert? (mehr …)
Veröffentlicht am 12. Juni 2015 um 17:56 von Anna Gyapjas
Anna Gyapjas, Friederike Tappe-Hornbostel, Dirk Pilz
Wie kommt es, dass die Bundeskulturstiftung, eigentlich eine säkulare Einrichtung, eine Konferenz mit dem Schwerpunkt Religion ausrichtet? Wie verstehen die Macher den Wachstumsbegriff? Und wieso ist eigentlich Josef Ackermann da?
Zum Auftakt von „Ihr aber glaubet“ hat Anna Gyapjas die Initiatoren befragt. Friederike Tappe-Hornbostel und Dirk Pilz über die gesellschaftliche Kraft der Religion:
Veröffentlicht am 12. Juni 2015 um 14:32 von Julika Bickel
Unternehmensberater Mohammad Zaid El-Mogaddedi über die Prinzipien des Islamic Banking
Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein Auto kaufen. Einen richtig schicken Neuwagen. Tja, aber Ihr Geld reicht nicht. Was also tun? Die Lösung: Ein Kauf auf Raten. Also auf zur Bank und einen Kredit aufnehmen! Oder doch nicht? Warum nicht ein Ratenkauf nach islamischen Prinzipien?
Der Begriff „Islamic Banking“ hört sich erstmal so an, als sei das ein Modell, das sich ausschließlich an Muslime richtet. Das stimmt aber nicht: Das islamische Finanzkonzept ist auch für Nicht-Muslime interessant. Denn bei Islamic Finance geht es nicht um Religiosität, sondern um ethische Prinzipien des Geldverkehrs. (mehr …)
Veröffentlicht am 11. Juni 2015 um 11:58 von Julika Bickel
Tomáš Sedláček und Jochen Hörisch sind zwei Wissenschaftler, die sich weit aus dem engen Revier ihrer Fächer hinaus bewegt haben: Sedláček als Ökonom, der sich seine Erkenntnisse aus Philosophie, Kultur- und Literaturgeschichte holt. Hörisch als Germanist, der von der Literatur in die Gefilde der Geldtheorie und des Marktdenkens streift. Auf der Konferenz „Ihr aber glaubet“ treten sie an entgegengesetzten Enden auf: Tomáš Sedláček am Freitag mit der Keynote „Die göttliche Ökonomie“, Jochen Hörisch am Sonntag im Abschlussgespräch mit dem Soziologen Hans Joas „Was ist und zu welchem Ende betreiben wir Aufklärung“. Julika Bickel vom Blog „Ihr aber glaubet“ hat die beiden zu ihren Fremdgängen zwischen nur scheinbar verschiedenen Wissensfeldern befragt. (mehr …)
Veröffentlicht am 13. April 2015 um 15:38 von Thomas Dörschel
Im Vorfeld der Konferenz sowie an den Konferenztagen wurde an dieser Stelle ein Blog redaktionell durch Studierende der Universität der Künste Berlin unter Leitung von Christian Rakow (Redakteur nachtkritik.de) betreut.