Campus

Ort: Schauspiel Köln im Depot, Mülheim – Foyer, Garten und Grotte
Zeit: Freitag, 12. Juni 2015, 12.00-17.00 Uhr

Der Campus ist ein offener Arbeitsraum. Im Vorfeld wurden mehrere Gruppen von Aktivisten, Forschern und Künstlern eingeladen, Projektideen zu realisieren, die sich experimentell mit den Zusammenhängen von Religion und unserem heutigen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem auseinandersetzen. Auf dem fünfstündigen Campus, mit dem die Konferenz am Freitagmittag eröffnet, präsentieren sie ihre Arbeiten und stellen sich der Diskussion mit dem Publikum. Der Ort des Campus in den aufgelassenen Industriehallen des Carlswerks in Mülheim, in unmittelbarer Nähe zur Keupstraße, beflügelt eine direkte, straßennahe Auseinandersetzung mit den heute gelebten Formen von Religiosität, den Realitäten von Migranten und der Suche nach alternativen Formen des Wirtschaftens.

Ablauf
12.00 Uhr Begrüßung durch Dirk Pilz, Vorstellung der Gruppen durch Alexander Klose (Foyer)
12.15 Uhr “Der Lebenswert”, Audiopräsentation mit Live-Kommentaren (Foyer)
13.00 Uhr “Wachstum als Ökonomische Performance – wer performt hier wen?”, Performative Vortrag und Installation (Grotte)
13.45 Uhr Pause und “Fresh Dumpsterd Performance” (Foyer)
14.15 Uhr “Bruttoinlandsglück – Wirtschaft neu denken”, Workshop (Foyer und/oder Garten)
15.00 Uhr “Keupstraße – kontrovers, spannend und schön!”, kollaborativer Vortrag (Foyer)
15.45 Uhr Pause und “Fresh Dumpsterd Performance” (Foyer) sowie Screening „Der Lebenswert“, Video, 35 Min (Grotte)
16.15 Uhr Abschlussgespräch (Foyer oder Garten)

Von 12:00 bis 17:00 Uhr Ausstellung “Habseligkeit”
Moderation: Alexander Klose

 

HABSELIGKEIT
Mixed Media Ausstellung

Damian Weber (Kunsthochschule für Medien Köln)
Fresh Dumpsterd (Performance), Die Tonne nimmt‘s, die Tonne gibt‘s (SD-Video, 6:30 min., 16:9, Stereo), Fleisch (Lambdaprint, Plexiglas, 60 x 170 cm)
Zwischen Albtraumbild und Dokumentation – der verrückte (Über)Fluss des Fleisches, des am meisten Ressourcen verbrauchenden Lebensmittels, wie er noch in den prall gefüllten Mülltonnen hinter unseren Supermärkten zum Ausdruck kommt, bildet Kern und Ausgangspunkt von Damian Webers künstlerischer Auseinandersetzung mit Symptomen der Wachstumsgesellschaft.

Der Lebenswert
Multimedia Präsentation

Myriam Kaskel (Impuls für eine neue Wirtschaft, Uni Erfurt) und Sebastian Stützer (Gesamt Kunst Kraft Werk e.V., Erfurt), zusammen mit Waldemar Rompczyk (Uni Hamburg, Evangelische Theologie)
Was sind die Lebenswerte, und sind sie wirklich alle ökonomisch bestimmt? Wer oder was schmuggelt die quasi-religiöse Macht des Wirtschaftsdenkens in unser Leben? Das Forschungsprojekt begibt sich auf die Suche nach Gegendiskursen zur behaupteten Alternativlosigkeit des Wachstumsparadigmas. Die Stimmen Jugendlicher, HartzIV-Beziehender und anderer BürgerInnen kommen zu Gehör. Sie werden kontrastiert und pointiert durch eine theologisch-ökonomische Reflektion.

WACHSTUM ALS ÖKONOMISCHE PERFORMANCE – WER PERFORMT HIER WEN?
Performativer Vortrag und Installation

Florian Rommel (Cusanus Hochschule in Gründung), zusammen mit Christoph Stec und Nikhiil Konrad (Kunsthochschule für Medien Köln)
Das Raster der modernen Schulökonomie legt sich über alle Lebensbereiche. Hat die Menschheit die Unbedingtheit der Natur nur überwunden, um sich schließlich der eigenen Schöpfung zu unterwerfen, einer in den Stand göttlicher oder Naturgesetze gehobenen ökonomischen Logik? Gibt es Möglichkeiten der Befreiung?

BRUTTOINLANDSGLÜCK – WIRTSCHAFT NEU DENKEN
Workshop mit Campus -Gästen und -Beteiligten

denk global!, zusammen mit dem Jugendnetzwerk teamGLOBAL
Wachsende Wirtschaftskraft bedeutet mitnichten gleichermaßen wachsenden individuellen Wohlstand. Letzterer ist von Faktoren abhängig, die gegebenenfalls nicht viel mit der Wirtschaft eines Staates zu tun haben. In einem von Mitgliedern des teamGLOBAL geleiteten Workshop wollen wir die Zusammenhänge näher betrachten und einen Blick in die Zukunft werfen. Was brauchen wir für ein gutes Leben? Was bedeutet nachhaltige Entwicklung und was erwartet uns in den kommenden Jahren/ Jahrzehnten?

KEUPSTRASSE – KONTROVERS, SPANNEND UND SCHÖN!
Multimedia -Performance

Peter Bach, Ismet Büyük, Charlotte Schwalb, Ayfer Sentürk-Demir, Kutlu Yurtseven (IG Keupstraße und Initiative Keupstraße ist überall sowie DarstellerInnen in der Schauspielproduktion „Die Lücke“ des Schauspiel Köln)
Ist die Keupstraße eine türkische oder eine Kölner Geschäftsstraße? Gibt es tatsächlich die sogenannten Keupstraßen-Gesetze, in denen sich religiöse und säkulare Regeln mischen? Jeder hat seine eigenen Gefühle, Vorurteile, Projektionen, Eindrücke von dieser Straße, über die zu sprechen manchmal schwer fällt. Wir wollen all dies zusammenführen, um einem Kölner Mythos auf die Spur zu kommen.

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